Reiseerinnerungen oder Heuschnupfenschnecken statt Sternschnuppen: der Beginn einer Reihe.
In Zeiten von Korona muss ich nun Nagelfeilen und Shampoo selbst kaufen, da keine Geschäftsreisen mehr anstehen, wo ich meinen Vorrat mit den Gratispäckchen in den Hotelzimmern aufgefüllt habe. Ansonsten sind Reiseerinnerungen in neuen Licht zu sehen.
Die Geschichten eines handlungsreisenden, kleinen Bären, der als mein treuer Begleiter mit mir geschäftlich um die Welt zog. Ein kleiner Plüschbär, gerade Handteller groß, der ein Herz mit dem Schriftzug ›I love you‹ in der Hand hält, ein Geschenk meiner Frau.
Dieser Text berichtet die Anekdoten, die ich in ungefähr fünfzehn Jahren erlebt habe, während der Teddy im jeweiligen Hotelzimmer auf meine Rückkehr wartete, um im Aktenkoffer den Rückflug anzutreten.
Je öfter ich diese Erlebnisse erzählte, um so mehr unterlagen sie der Ausschmückung, das Entstehen der Anekdoten verdichtete sich zum privaten Mythos: Ach, es waren fünfundzwanzig Jahre und mehr!
Eine Art Familienmythos mag jeder kennen. Hier beschränke ich mich auf die reine Wahrheit, so wahr mir Pegasus helfe. Selbstverständlich kann ich für die korrekte chronologische Reihenfolge in keiner Weise bürgen.
Dann schloss die Flugsicherung den Flughafen wegen vereisten Flugbahnen. Die öffentlichen Busse stellten den Betrieb ein. Lange Schlangen bildeten sich an der Gepäckrückgabe und den Taxiständen, Chaos keimte auf. Ein Taxi hätten wir ja nicht mal mehr bezahlen können. Und ich dachte immer, mir passiert das nie: Schlafende Gestalten über Sitzreihen hingestreckt, am Flughafen übernachtend.
Schnell telefonieren, was sich aufgrund der Netzüberlastung nicht so einfach gestaltete, und ungelogen: Der Akku neigte sich schnell seinem Ende zu!
Wo ist das zweite Mobiltelefon? Verbindung?
Der Bruder der Freundin holte uns dann nach drei Stunden Anfahrt ab. Die Rückfahrt ins 5 Meilen entfernte Haus dauerte nur wenig kürzer: warm, Internet, Umbuchung, gerettet.
Wenn man alles Zufällige in eine Reise packt, sollte man statistisch zukünftig sicherer unterwegs sein.
Meine nächste Geschäftsreise führte mich von München nach Ottawa, für ein zwei Stunden Meeting. Als mich die Angestellte beim Einchecken nach dem Gepäck fragte, verneinte ich mit der bestimmten Sicherheit von Wechselwäsche in meinem Laptoprucksack.
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